RainerSeiner

Privates von Rainer B.


Hinterlasse einen Kommentar

Camping-Urlaub Schwachhausen — Tag 6 🏕

Mittwoch, 08.08.2017 (Abreise)

Die Wettervorhersage für die nächsten Tage verschlechterte sich weiter, und so entschlossen wir uns, doch am Mittwoch (bis dahin hatten wir schon bezahlt) nach Hause zu fahren und bei Gelegenheit und besserem Wetter noch mal ein paar Tage Urlaub zu machen. Vorher natürlich noch mal „Stehen im Twist“ probiert, dieses Mal ohne Anker — kankelig! Nach dem Mittagssnack fingen wir gemächlich an zu packen. Höllenlärm aus der Nachbarschaft von Benzin-getriebenen Heckenscheren, sollte man verbieten 😠! Da ist überall Strom, und eine viel leisere elektrische Heckenschere zieht nur die halbe Leistung unseres Wasserkochers.

Heckenscherenlärm hatte mich gänzlich die Uhrzeit vergessen lassen, um 14:55 Uhr standen wir tatsächlich vor wg. Mittagsruhe geschlossener Schranke. War aber nicht abgeschlossen, ich gab den Schrankenwärter.

Heimfahrt Stau-frei, Auto-Entladen dank Rollpalette wenig anstrengend. Was hat uns nur zu dem Schwachsinn verleitet, beim Beladen alle Teile einzeln zum Wagen zu tragen?

Weitere Details

Anklicken für Thermometeransicht!

Die neue 25l-Mobicool Kühlbox (230V~/12V=)

Versah ihren Dienst problemlos, wurde allerdings aufgrund der kühlen Nächte (Temperatur ging bis auf 10°C ʼrunter) und selten wirklich warmen Tage nicht wirklich geprüft. Deshalb waren wir auch nicht allzu sorgfältig bei der Wahl der Aufstellorte, in den Brennesseln am Wäldchen-Rand wäre es immer noch 2°C … 3°C kälter gewesen als hinter dem Busch an der Steckdose. Aber wir hatten auch so unser 7°C-Pilschen 🙂

Natürlich auch wegen der extrem feuchten Witterung fiel eine Menge Kondenswasser in der Box an, Baumwollhandtuch auf dem Boden hat sich nicht bewährt: alles steht extra-wackelig, zum Auswringen muss man die ganze Box leer räumen, und man bekommt ein Baumwoll-Handtuch einfach nicht gut genug ausgewrungen. Nächstes Mal probieren wir, die Box mit einem Viskoseschwamm trocken zu halten.

Das Ding lärmt! Auch 5m weit weg hört man ein beständiges Summen, da es auf dem Campingplatz auch sehr still sein kann ist das schon lästig. Betrieb im Zelt (Wetterschutz!) ist nicht denkbar. Da die Truhe eigentlich nicht für den Betrieb im Freien geeignet ist haben wir sie nachts lieber ins Auto gestellt, 2m nebenan ist das Lüftergeräusch nervtötend. Mit dem ECO-Dreknopf kann man die Lüfterleistung bei Wechselstrombetrieb reduzieren, aber dann kühlt das Gerät natürlich auch (viel) schlechter.

Der Stromverbrauch war bei voller Leistung nach unserer Messung mit 67W deutlich höher als die auf dem Typenschild angegebenen 55W bei Wechselstrombetrieb. Müsste mal beim Messgerät nachschauen, ob das Wirk- oder Scheinleistung misst.

Die Skala beim ECO-Drehknopf verspricht mehr, als das Gerät halten kann. Der ECO-Schriftzug ist in etwa in der Mitte, in der Stellung laufen die Lüfter gerade so eben an, und die Leistungsaufnahme ist von 67W auf 5W gesunken. Man ahnt, wie viel Kühlleistung das Peltier-Element dann noch bringt … . Mag sein, dass bei lüfterlosem Betrieb bei  noch geringerer Einstellung noch eine messbare Kühlleistung vorliegt, aber ganz sicher keine nutzbare.

Etwas lästig beim Beladen ist, dass das Kühlaggregat vom Deckel ganz schön weit in die Kühlbox hinein hängt, es ist schwer zu schätzen, wie hoch man die Box beladen kann, ohne dass der Deckel aufsetzt. Konstruktion ist so wohl unvermeidbar, aber eine Belademarke auf der Innenseite wäre praktisch.

Die CEE-Adapterleitung

Wir hatten den Adapter gekauft, um zukünftig auf Campingplätzen, die nicht den Service anbieten, Kühlakkus einzufrieren, unsere neue Elektro-Kühlbox betreiben zu können. Der blaue Stecker ist aber mit knapp 15cm zu lang, ich konnte ihn deshalb nur schräg verkantet angesetzt mit roher Gewalt in die Anschlussbox und so in die Steckdose ‚reindreschen. Eventuell aber unsere Schuld, wir hätten wohl lieber diese Adapterleitung kaufen sollen. Ein wenig vielleicht auch meine Schuld, ich habe halt einfach die billigste Leitung gekauft, nicht darauf geachtet, ob der Stecker evtl zu lang sein könnte. Die Beschreibung auf der Seite sagt „CEE-Adapterleitung Camping“, rechne ich doch dann nicht mit, dass der Stecker nicht passen könnte. Rückfrage beim Großhänder ergab, dass die Leitung von Mennekes und hundertausendfach im Einsatz sei .

Bürgerbus 🚏

Tolle Einrichtung, aber der Fahrplan nicht nur für Urlauber kaum zu verstehen. Ich hatte mich am Vortag meiner Celle-Paddeltour mit der Hofladenbetreiberin unterhalten und auch gefragt, wie ich mit ÖPNV von Celle wieder nach Schwachhausen käme. Sie erzählte, dass das auch im Ort nur die Wenigsten verstehen, und ihr unausgesprochener Rat ging in die Richtung „kaufen Sie sich in Celle einen günstigen Gebrauchtwagen“.

Meine tatsächliche Fahrt am Montag, 13:50 Uhr ab Celle / Schlossplatz mit der Linie 500 nach Wienhausen, von dort mit dem Bürgerbus (14:18 Uhr?) weiter nach Schwachhausen, ist so nicht nachzuvollziehen. Und gerade DAS wäre ja für einen Urlauber (Paddler) interessant. Leider hilft auch EFA nicht weiter, der Bürgerbus ist dort nicht oder nur unvollständig aufgenommen (?). Und auch die Homepage gibt kein Praxisbeispiel für Fahrten zwischen Schwachhausen und Celle oder Schwachhausen und Gifhorn an. Ich würde ja gern mal mit dem Bus nach Müden und mit dem Twist auf der Aller zurück fahren, aber die Busfahrt ist doch arg lang … . Ich versuche die Tage mal, mit den Bürgerbus-Leuten ein paar Praxisbeispiele zu erarbeiten. Und es gibt ja auch noch andere Tour-Möglichkeiten.

Der Regen-Unterstand

Campingplatz

Hat was! Einerseits abgelegener Platz ohne Komfort (keine Rezeption, kein Lädchen, gar nix), Sanitäranlagen haben ihre beste Zeit hinter sich (sind aber sauber), Brötchen gibt es erst 2 Orte weiter. Aber auf der Flussabwärts-Zeltwiese gibt es Strom, Aussicht auf den Fluss und auch vieeeel weiter, Wäldchen direkt nebenan mit kühlem Waldrand für die Kühlbox, Eichhörnchen „bellen“ aus dem Wald, wenige Meter bis zur Aller, Unterstand mit Grill und Festzelt-Garnituren für den Regenfall (Dach haben wir öfters genutzt), einfach nur toll.

Spuren vom Vortag (Junggesellenabschied)

Leider hatten wir auch immer wieder vernehmlichen Lärm vom „Flepi-Bauwagen“ nebenan, der gern von der (überwiegend männlichen) Dorfjugend genutzt wird. Samstag Junggesellenabschied mit drönenden Ballermann-Hits und Betrunkenengegröhle vom Nachmittag bis in die Nacht. Der Campinglpatzbesitzer versicherte uns, die dürften nur bis 22:00 Uhr, und er kümmerte sich offenbar nachts noch um die Beendigung des lärmenden Teils der Veranstaltung. Aber „Nachtruhe“ bekomme ich auch mit Ohropax, viel störender finde ich den Lärm tagsüber. Auch am Montag Nachmittag gab es einigen Lärm von dort, Kettensäge, Vorschlaghammer, lautstarke Kommunikation zwischen „Badesprungturm“ und Wagen — sonst ist ja nix zu verstehen bei den lauten Ballermann-Hits. An mehreren anderen Tagen geringeren, aber immer noch auffälliger Lärm von dort, leider ein echtes Manko. Am anderen Ende auf der anderen Zeltwiese hat man die Allerbrücke mit (nicht nur) Landmaschinenverkehr  direkt nebenan, dafür aber keinen Unterstand. Und mittendrauf wäre es zwar ruhiger, aber da fehlen dann Allerzugang, tolle Aussicht, v.a.m.

Natur

Toll! Na gut, auf die Mückenplage (trotz Sarazen und Autan) hätten wir verzichten können. Und die ekligen Nacktschnecken an allem, was man ins Gras gelegt hat … Aber sonst gibt es direkt am Platz viel zu beobachten:

  • Pflanzen: Viele Wiesenblumen!
  • Säugetiere:
    • Eichhörnchen, Fledermäuse, keine Kaninchen. Eine Maus, von der Martina erzählte, sie läge halb tot am Wegrand zum Sanitärhäuschen, ich überlegte, sie nach dem Duschen mit dem Schäufelchen von ihren Qualen zu erlösen — war aber inzwischen weg.
  • Vogelwelt:
    • Riesige Starenschwärme! Einen „Sammelbaum“ von Staren machte ich per „akkustischer Triangulation“ (😉 — zunächst hörte ich die Vögel nur lärmen) aus. Nach Richtungsschätzung von 2 ca. 100m voneinander entfernten Uferpunkten war ich mir sehr sicher, die richtige Baumgruppe ausgemacht zu haben, aus der ein Schwarm mit ca. 200 Stare dann wenige Minuten später auch „wie auf Kommando“ aufflog.
    • Pirol gehört! Zu Himmlefahrt bestimmende Wacholderdrosseln völlig stumm. Enten, Teichhühner, wenige Gänse, viele Graureiher, Milane, sonstige Greifvögel, Grünspechte (waren wieder am Lachen), viieeele Rauchschwalben bei Akrobatik direkt über der Aller-Wasseroberfläche, Mehlschwalben 1 Etage höher, Sperlinge auch am Sanitärhäuschen, verschiedene Meisen, …
    • Pilze sahen wir auch
  • Insekten: Neben lästigem auch schöne Libellen, Schmetterlinge, …

Lohnt sich!

Wir fahren da sicherlich mal wieder hin.


Hinterlasse einen Kommentar

Camping-Urlaub Schwachhausen — Tag 5 🏕

Dienstag, 07.08.2017

Habe geübt, im Twist aufrecht zu stehen. Geht, aber so richtig tiefenentspannt ist das noch nicht, sowie ich versuche, zur Seite zu gucken, wird die Chose wackelig. Und das war noch die einfachere Variante mit „Anker draußen“, der mildert die Neigung des Twist, nach vorn oder hinten auszubüchsen. Viel gerätselt — wer kommt den auf Edentaten und ähnliche Lösungen … .

Außerdem noch erstmals meinen schon 1 Jahr alten neuen Drachen steigen lassen — man kommt ja auch zu nix. Den leichten Linksdrall konnte ich ihm leicht abgewöhnen, bisher aber nicht die Unart, gelegentlich Nase voran senkrecht abzustürzen. 1x konnte ich ihn ovn der Aller-Oberfläche durchstarten, beim 2. Mal nicht. Da ist eine Mörder-Kraft drauf, wenn die Strömung auf die volle Drachenfläche wirkt. Also Leineaufwickler im Gras festgebunden, zurück zum anderen Ufer auf den Campingplatz, Twist zu Wasser gelassen, am Busch (unter dem der Drachen im Wasser fest hing)  festgemacht, Drachen ans Boot geholt, Leine abgeknotet, Drachen ins Boot und dann auf den Steg am Campingplatz gelegt, zurück zum gegenüberliegenden Ufer, an einem Baum am steilen, glatten Ufer ʼrausgeklettert, Leine geborgen, wieder ins Boot, zurück zum Campingplatz! Ein Heiden-Spaß!

 


Hinterlasse einen Kommentar

Camping-Urlaub Schwachhausen — Tag 4 🏕

Montag, 07.08.2017 — Tag 4

Mit dem Twist nach Celle! Die Fahrt ist unspektakulär, aber die Ruhe während der Fahrt phantastisch. Aufbruch-Impressionen von Martina:

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Und meine Bilder:

 

Für das Wehr Osterloh müssten der Twist und ich noch etwas zusammen üben, durchfahrt verboten.

In Celle ist dann am Torplatz-Wehr der Fluss „mit Brettern zugenagelt“ (siehe GPX-Track), ich beendete die Paddeltour dort. Die ÖPNV-Rückfahrt war dann ein echter Hit! Ich klärte telefonisch von der Ausstiegsstelle schon mal die Bürgerbus-Fahrmöglichkeiten, der Herr am anderen Ende verstand zunächst nicht, dass ich erst mal von Celle zu einer Bürgerbushaltestelle kommen müsste, konnte mir dann aber den Tipp „Celle-Schlossplatz — Linie 500 — Wienhausen am Kiosk in den Bürgerbus“ geben. Auf der Brücke sprach ich einen Passanten auf mein Rückreiseproblem an, der gab zu, vom örtlichen ÖPNV keine Ahnung zu haben, konnte mir aber den Weg zum Schlossplatz sagen — Katzensprung! Boot eingepackt, losgegangen, am Schlossplatz 7 Minuten Wartezeit auf die Linie 500, endlose, aber interessante Sightseeing-Jökelei rund um Celle, direkt Anschluss zum Bürgerbus in Wienhausen (Kioskhaltestelle muss man erst mal finden, ist von CeBus-Endstation aus nicht sichtbar). Ich habe da aber auch ein Talent 🙂 Hätte ichʼs gewusst hätte ich sogar in Celle eine Fahrkarte für die ganze Fahrt lösen können. Hier der GPX-Track! Der Bus fuhr noch in die Einfahrt zum Campingplatz, der Fahrer erkundigte sich, ob der Tender Donau noch in Dienst sei (wg. meiner Schirmmütze), wozu ich zunächst keine Auskunft geben konnte

Pünktlich zum Kaffeetrinken war ich wieder auf dem Zeltplatz.

Nachmittags wollten wir in Wienhausen Grilladen für den Abend beim Fleischer und ein frisches Brot für den nächsten Tag beim Bäcker kaufen — beide haben Montag-Nachmittag geschlossen. Den 2. Fleischer scheint es nicht mehr zu geben, Schaufenster leer. Martina war geknickt.

Der Edeka-Laden ist witzig: Post, Lottoannahme, Getränkemarkt, erweitertes Warenprogramm mit allem was man so braucht, womöglich gar Landmaschinen 😉

Abends wieder das übliche Programm, nach Penny-Steaks Feierabendbierchen, Abendrot, Fledermäuse und Myriaden von Mücken.

 


Hinterlasse einen Kommentar

Camping-Urlaub Schwachhausen — Tag 3 🏕

Sonntag, 06.08.2017

Morgenspaziergang nach Offensen vor dem Frühstück, ich sah

Der Hausbesitzer war erst etwas misstrauisch, als ich seine Wetterstation am Haus photographierte: „Was machen sie denn da?“ mit etwas drohendem Unterton. Gab sich mit meiner Erklärung „Urlaubswetterdokumentation“ zufrieden.

 

Später dann ein Test im Twist. Lineares Denken hatte mich zu der Annahme verleitet, im Twist könne man kein Nickerchen machen, da zu unbequem, keine gescheite Liegefläche, kein Kopfkissen … . Dann fiel mir ein, dass die Fußstütze ein passables Kopfkissen abgibt, wenn man sich einfach anders herum ʼreinlegt. Anker eingepackt, ʼraus auf den Bach, geankert, ausprobiert. Martina hielt den historischen Augenblick im Film fest:

Dann noch:

 

 


Hinterlasse einen Kommentar

Camping-Urlaub Schwachhausen — Tag 2 🏕

Samstag, 05.08.2017

Flüchtlinge? Hier?

Morgens beim Frühstück erst mal eine merkwürdige Begegnung (siehe Bild rechts)! Außerdem hörte ich mehrfach einen Vogel,dessen Gesang wie „Katze der man auf den Schwanz tritt“ klang — gut-Amsel groß, sehr scheu, Amselweibchen-mit grün-gepudert-Farbe — keine Ahnung! Außerdem einen sehr großen Greifvogel! Unser „Kühlschrank“-Thermometer zeigte auf dem Kühlbox-Boden 2,5°C an. Kaffeewasser mit unserem alten Wasserkocher (1,2 kW, Campingstrom-tauglich) gebrüht — dekadent! Ein versuchter Wespen-Suizid im Kaffeebecher brachte Martina etwas aus der Fassung. Die neulich von Ulrike „geerbten“ kleinen Schraubverschluss-Gläschen waren prima für Marmeladen und Leberwurst in Campingwochen-Portionen.

Dann musste ich natürlich mal zu einer Bootsgasse fahren, ich entschied mich für die oberhalb des Platzes, um ein paar Proberutschen zu fahren. Der „Aufstieg“ war doch etwas zeitraubend, die stärkere Strömung wegen des Aller-Hochwassers schien mir noch spürbar, auch wenn der „Flutberg“ (Pegel Langlingen) weitgehend abgelaufen war.

Oberhalb des Wehrs begegnete mir eine Gruppe sturzbetrunkener Kanuten. In jedem Canadier ein mehr oder weniger vollständig geleerter Bierkasten und ein stark dezimierter Spirituosenvorrat. Die Leute waren zu betrunken, um aufrecht im Boot zu sitzen, ein Canadier lag (voll Wasser) tief im Wasser, wurde von einem Schwimmer gezogen, während ein zweiter ehemaliger Insasse nebenher schwamm. Ein 2. Canadier kippte 30m vor dem Steg in völlig ruhigem Wasser „einfach so“ um — hatten sich alle Insassen zur gleichen Seite zum Kotzen über die Bordwand gelehnt? Ich schaute erst hin, als ich es planschen hörte. Was für ein Bootsverleih lässt das denn zu, dass vor der Abfahrt solche Mengen Alkoholika ins Boot geladen werden? Auch auf dem Wasser gilt eine Promillegrenze, ist auf Gewässern und in Bundesländern unterschiedlich geregelt, aber stets an STVO angelehnt. Verantwortungslos! Die Truppe begegnete mir später noch wieder — die feierten vom Nachmittag bis tief in die Nacht nebenan lautstark einen Junggesellenabschied.

Meine 3 Abfahrten machten mir Spaß, die Schaummengen auf der Aller fand ich doch etwas verdächtig. Meistens sind das allerdings nur „zerkloppte“ Kleinstlebewesen, deren Reste dann mit (am Wehr bei Hochwasserströmung vermehrt ins Wasser eingetragenen) Sauerstoff reagieren und diese Schaumberge bilden. Dazu kommt oft ein „irgendwie fäkaler“ Geruch.

Wer aus dem Boot fällt …

… nimmt ein unfreiwilliges Schaumbad

Ich war pünktlich zum Mittagssnack wieder am Zeltplatz, anschließend nutzten wir Regenschauer-bedingte Zwantspause für ein Mittagsnickerchen im Zelt. Zum Um-Die-Ecke-Denken sind wir nicht gekommen.

Abendessen: Miracoli  (252g Nudeleinwaage) mit vorgewärmten Wasser aus dem elektrischen Wasserkocher!

 


Hinterlasse einen Kommentar

Camping-Urlaub Schwachhausen — Tag 1 🏕

Wir waren mal wieder ein paar Tage zum Ausspannen in Schwachhausen.

Freitag, 04.08.2017

Eigentlich wollten wir ja mit fertig gepacktem Auto zum Mittags-Notartermin — der sich dann als nervig erwies, ich gewann den Eindruck, man sollte den Notar feuern, seine Demission ein paar Tage später machte diese Überlegung gegenstandslos — aber wie das so ist, plötzlich gibt es doch noch tausend Dinge zu tun … So kamen wir dann doch erst am mittelspäten Nachmittag los, einigermaßen groggy vom Auto-packen.

Anreise zum Allerstrand-Campingplatz problemlos, „unsere“ Zeltwiese war frei, gehörte uns ganz allein. Schnell das Zelt aufgebaut, die neu erstandenen Mobicool Kühlbox  mit etwas Mühe angeschlossen, da der Stecker der CEE Adapterleitung reichlich lang war, sich nur mit roher Gewalt in die Campingstrom-Anschlussbox quetschen ließ.

Nach dem musste ich natürlich noch schnell eine Twist-Probefahrt auf der Aller zur Brücke oberhalb des Campingplatzes machen. Mein alter Einstieg war praktisch unbenutzbar, da das Ufer von den Regenfällen der vergangenen Wochen noch weich und glitschig war. Ich saute mich ganz schön ein, wäre fast in die Aller gerutscht, benutzte dann doch lieber den Steg bei den Wohnwagen-Nachbarn. Zum Abendessen gab es Nackensteaks + Bratwürste vom Grill (während der Anreise beim örtlichen Schlachter erstanden). Das Anfeuern war etwas schwierig, die 15 Jahre alten Anzünder aus dem Grillkarton erfüllten inzwischen höchste Brandschutzanforderungen, gut das Martina sicherheitshalber noch neue gekauft hatte.

Anschließend gab es Feierabendbierchen mit phantastischem Abendhimmel.

Später sahen wir noch tolle Wolkenspiele um den Fast-Vollmond herum. Am Sanitärhäuschen sahen die Laternen-angestrahlten Bäume vor pechschwarzem Nachthimmel wie eine mystische Märchenoper-Kulisse aus.


2 Kommentare

Himmelfahrts-Ancampen 2017 – Tag 5

Sonntag, 28.05.2017

Frühstück wie gewöhnlich!

Dann gingʼs los mit Zelt-Abbauen, einräumen. Eine letzte kleine Paddelrunde verkniff ich mir, Tina und Carsten waren so schon viel schneller als wir. Es passte tatsächlich alles wieder ins Auto, obwohl wir noch 1 Geschirr-Abtrockentuch von Tina & Carsten zusätzlich mit nach Hause nehmen mussten. Mit 1x Zwischentanken Muffenzock, nur zu Martinas Beruhigung, ich wär‘ locker noch bis nach Hause, danach sogar noch bis zu einer nicht zu fernen Tankstelle gekommen 😉. Wir waren mal eifrig und haben den Wagen gleich noch ausgeräumt. Und wie schon gesagt, zu unserer Freude tobte Kaninchenkind Émile zur Begrüßung im Garten 🙂

Das war schön, da fahre ich sicher noch mal hin.

Sonst noch etwas?

Nach unserer Abendessen-Erfahrung ist der Klosterwirt in Wienhausen empfehlenswert.

Unerledigt, ungeklärt

Die Insekten, die an unserem Ankunftstag (Mittwoch) massenhaft, die übrigen Tage zeitweise zahlreich in niedriger Höhe auf und ab tanzten, konnten wir nicht zweifelsfrei bestimmen. Der Tanz war aber schon recht charakteristisch,in endloser Folge mal 1m ʼrauf, dort kurz verharren, dann wieder 1, ʼrunter, dort kurz verharren, dann … . Das Bild der Eintagsfliege im Harri Garms war dem, was wir sahen, schon sehr ähnlich, und das hier passt doch auch ungefähr:

Mit dem Bürgerbus muss ich natürlich auch noch mal fahren, beispielsweise zurück nach einer Paddeltour nach Celle! Und eine Paddeltour von Müden nach Schwachhausen wäre vielleicht auch nicht schlecht, aber die Busanreise Schachhausen → Müden (Aller): 5:15 Stunden mit 7x Umsteigen, ich weiß nicht … . Da wür‘ ich ja mit dem Twist schneller.

Der Campingplatz

Hunde frei, Strom pauschal und günstig, Sanitär nicht (mehr) toll, alles arg abgewohnt, rostige Seifenhalter, 1 Waschbecken fehlt, … . Aber brauchbar und sauber. Und eine Einfrier-Möglichkeit für Kühlakkus gibt es leider nicht, gut, dass Tina & Carsten eine elektrische Kühlbox hatten und das es an der Zeltwiese (nur an der flussabwärts) Stom gibt. Dafür lebt man dann eben sehr günstig, Martina und ich zahlten pro Nacht nur 9 €. Dafür haben die beim Namen „Am Allerstrand“ etwas gemogelt, es gibt dort keinen Strand. Etwas Nachteilig ist auch, dass es keinen Laden in der Nähe gibt, man muss für alles ca 4km nach Wienhausen fahren, etwas im Voraus planen. Für meinen Twist hatte ich einen perfekten Einstieg am Ende des kürzesten Weges zum Ufer: Bot zwischen Ufer und 2 Pflöcken im Wasser festklemmen, entspannt einsteigen, rückwärts ausparken, los gehtʼs. Mit breiteren Booten wird man sich schwer tun, das Ufer ist durchgängig hoch und sehr steil, und die Stege, an die ich mich erinnere, sind größtenteils eher zum Baden als zum Ein- und aussteigen geeignet. Allerdings war wenige zig Meter flussabwärts am kleinen Sprungturm ein kleiner Steg, der geeignet sein könnte — ich habe das nicht ausprobiert.

9 erstaunliche Dinge, die auch wir noch nicht über den Vatertag wussten

Bild aus dem Postillon (CC BY-NC-SA 3.0 DE)

Vatertag, Männertag, Herrentag – das sind nur einige der Namen, unter deren Deckmantel sich auch heute wieder zahlreiche Männer unter …
Weiter lesen …

.

.

.

 

.

Mehr Bilder

gibt es für persönlich bekannte eingeladene Freunde, die wissen, wo …

 


<- Voriger Campingtag


Ein Kommentar

Himmelfahrts-Ancampen 2017 – Tag 4

Samstag, 26.05.2017

Frühstück wie gewohnt, Carsten holt Brötchen, ich setze mich an gedeckten Tisch.

Mein Trainingsprogramm für heute: Oberes Wehr mit Bootsgasse, bei der ich am Donnerstag gekniffen hatte. Unten am Wehr war wieder viel Schaum — Phosphat oder was auch immer im Wasser? Die Abfahrten waren unspektakulär, bei der ersten Fahrt doch wie immer ein etwas mulmiges Gefühl (wenn da doch ein Nagelbrett drin liegt, das ich übersehen habe …), aber alle 5 Fahrten problemlos.

Also wieder zurück, Moni & Arnulf aus Wennigsen waren schon da.

<😉> Ich sputete mich, die übernommene Grilladeneinkaufspflicht zu erledigen. Da Carsten bisher darauf bestanden hatte, alle Einkaufsfahrten zu erledigen, richtete ich es so ein, dass ich erst mal ohne Portemonnaie los fuhr, um dann noch eine 2. Fahrt nach Wienhausen heraus zu schinden. Fast hätte ich wegen eines vergessenen Kakaos auch noch eine 3. Fahrt machen dürfen, aber Carsten (natürlich!) wollte den am nächsten Morgen vom Bäcker mitbringen. </😉>

Ich schaute mit auf dem Rückweg noch die Busverbindungen an — ich will noch mal dort hin, andere Bootstouren ausprobieren.

Wir (fast)  alle machten einen kleinen Spaziergang entlang des linken Ufers Aller-abwärts, leider keine Bademöglichkeit für die Hunde (Maja zu klein, Luzy zu alt für das steile Ufer).

Zurück am Campingplatz bot Arnulf an, an einer halbwegs geeigneten kleinen Steintreppe Schwimmmeister für Luzy zu sein. Die ganze Zeit über wirkte Luzy immer etwas unglücklich, aber das hat ihr sichtbar großen Spaß gemacht.

Den Rest des Tages: In der Sonne sitzen, Um-Die-Ecke-Denken, Grillabendessen, was man halt so … . Außerdem sahen wir offenbar bei einem Training für irgendeine Treckerfahrermeisterschaft im Präzisionspflügen (oder ähnlich) zu. In endlosem Hin-undHer pflügten und eggten 2 Trecker „mit Gerät“ immer wieder dieselben wenigen Furchen auf dem schmalen Acker. 2 Störche freuten sich zunächst über das aufgepflügte Kleintier-Abendessen, später sahen sie ähnlich entgeistert wie wir vom Ackerrand aus dem sinnlosen Treiben zu. Ich muss mal bei Traktor-TV schauen, ob ich dazu etwas finde … .

Moni und Arnulf verabschiedeten sich so ca. Tagesschauzeit (Elternpflichten), wir saßen noch eine Weile draußen. Bei Dunkelheit dann zusätzlich zum tollen Abendrot 2 weitere Himmelsspektakel:

  • Die ISS zog seeeehr hell über uns hinweg
  • In Richtung Fluss-abwärts ein sehr spektakulärer Untergang der schmalen Sichel des Zunehmenden Mondes. Sah unwirklich aus, eher wie eine Sci-Fi-Illustration, gänzlich irreal.

Ich schlief wieder wie ein Murmeltier


<- Voriger Campingtag                                                                                          Nächster Campingtag->


Hinterlasse einen Kommentar

Himmelfahrts-Ancampen 2017 – Tag 3

Freitag, 26.05.2017

Als Langschläfer habe ichʼs immer gut, Frühstückstisch ist schon gedeckt, wenn ich aufstehe 🙂

Martina wollte mal so richtig „Einen Ruhigen machen“. Tina und Carsten fuhren zum Shoppen nach Celle fahren. Haupt-Anlass: wir hatten zwar ihre Elektro-Kühlbox, aber keinen passenden Camping-Strom-Adapter – wir sind ja so  naiv. Die beiden hatten die Kühlbox zunächst angeschafft, da sie der Tauglichkeit von Ferienwohnungs-Kühlschränken misstrauten, und wir alle haben uns für rasieren, Handy-Laden oder für was man gelegentlich sonst noch Strom brauchen könnte, immer bei Susanne und Michael eingeklinkt.

Mein Bootsfahrprogramm für den Tag: Bootsgassen-fahren-üben! Der Gumotex Twist wird in der Basisversion ohne Geradeauslauf (auch bei Fahrt mit Finne) geliefert – das muss durch Fahrer-Können kompensiert werden. Und ich möchte nicht  noch mal so unelegant durch eine Bootsgasse rauschen wie gestern. Also auf zum Wehr am  Kanu-Club Flotwedel! Auf der Fahrt dorthin duftete es von den Wiesen am linken Ufer intensiv nach frisch gemähtem Gras.

Dort sah es nach dem gestrigen Vatertag aus wie Sau:

Ich schaute mir die Bootsgasse zur Vorbereitung noch mal an, unterhielt mich mit einem Kanuten-Paar, das mir am Vortag bereits am Wehr oberhalb des Campingplatzes begegnet war. Ich gestand, dass ich dort gekniffen hatte, er, dass er vor einigen Jahren dort schon mal gekentert ist. Wir fachsimpelten noch etwas überʼs Bootsgassenfahren, dann machten sich die beiden auf den Weg, legten die Messlatte hoch:

Regungslos …

… in der Mitte der Bootsgasse …

… auf geradem Kurs wie ein Pfeil.

Während meiner Vorbereitungen hatte ein Canadier voller junger, offensichtlich völlig Kanu-unerfahrener Männer, abgelegt; die  machten ernsthaft Anstalten, die Bootsgasse herunterzufahren. So ist das oft, die Leute gucken jemandem zu, der es kann, bei dem sieht es einfach aus, und das ist dann Anlass für sie, anzunehmen, dass sie das auch können müssen. Nach kurzem probieren wurde ihnen aber wohl die Aussichtslosigkeit des Unterfangens klar, bis auf Steuermann und 1 Mitfahrer verließen alle wieder das Boot und gingen zu Fuß nach unten. Der Steuermann behauptete, mit dem Boot schon mehrere Bootsgassen hinunter gefahren zu sein, vermutlich allerdings als Fracht 😉 — erst hätte er den Canadier vor der Einfahrt fast quer gestellt, dann wären sie beim Von-Hand-Abstoßen an den Wänden vor der Abfahrt fast gekentert. Irgendwie schafften sie es doch heil nach unten – jungejunge!

Mein erster Versuch war zwar gelungener als meine gestrigen Bemühungen, aber noch weit von der Eleganz der beiden Kajaker entfernt. Auf dem Weg abwärts (immer noch etwas „schlängelig“) gerieten mir 2 Zahnputzbecher Wasser ins Boot, unten hinter der Bootsgasse noch 2 weitere, da ich aus der Strömung und in ein paar hohe „stehende Wellen“ geriet. Also noch mal das Ganze!

Der 2. Versuch geriet schon sehr viel besser (und verlief vollkommen trocken), die Fahrten 3, 4, und 5 gelangen mir perfekt:

Merkwürdiges Verkehrszeichen

Schwertlilie „am Wegrand“

Schnurgerade durch die Gasse, unten leicht nach rechts abgebogen, um in der Hauptströmung zu bleiben, dann in elegantem Bogen zum anvisierten Klampen, Boot festgemacht, ʼrausgehüpft und auf ein Neues! Warum ich immer „außen ʼrum“ über die Straßenbrücke zum Steg oberhalb des Wehrs lief, statt auf der Rampe unter der Brücke durch, habe ich vergessen 😉

Nach diesem erfolgreichen Training fuhr ich wieder heimwärts.

Beim Mittagssnack-Grillen führte Carsten seine neueste Errungenschaft vor, einen Grillkohleglutpusterix mit Energieeffizienzklasse A++++ (Handkurbelbetrieb). Dank des neuen Adapters gab es zum Imbisswürstchen perfekt gekühltes Pils aus der E-Kühlbox.

Den weiteren Tag verbrachten wir mit in der Sonne sitzen, Um-Die-Ecke-Denken, Nichtstun, was man im Urlaub halt so macht.

Abendessen gab es beim Klosterwirt in Wienhausen, eine Pollenflug-Episode verschaffte mir einen Nießanfall und Martina für den Rest des Abends ein tränendes Auge.

Weitere Beschäftigung: was man … ! Wir unterhielten uns auch über die Lottozahlen und verpasste Möglichkeiten:

Symbolbild aus dem Postillon (CC BY-NC-SA 3.0 DE)

Ich fragte mich, ob es am Wehr nach dem Muttertag wohl auch so verheerend aussah? Ein Beitrag im Postillon lässt das vermuten 😉

Während ich mir das kitschige Abendrot anschaute beobachtete ich einige Fledermäuse, die für ein paar Minuten immer wieder über die spiegelglatte Aller flogen. Jedes mal gab es ein leises Plätschergeräusch und die jeweilige Fledermaus hinterließ eine kurze Kräuselspur. Keine Ahnung, ob sie etwas tranken oder Wasserläufer von der Oberfläche fischten …

Ich schlief wieder „wie ein Murmeltier“.

 


<- Voriger Campingtag                                                                                          Nächster Campingtag->


Hinterlasse einen Kommentar

Himmelfahrts-Ancampen 2017 – Tag 2

Martina fand das lustig

Gans komischer Vogel

Donnerstag, 25.05.2017

Aufstehen, Frühstücken, um Kraft für die geplante Bootstour zu tanken. Zum Brötchen-Holen 2 Orte weiter waren wir zu bequem, also gab es mitgebrachtes Brot aus Martinas Hobbybäckerei. Martina wollte sich über eine Marmelade mit Luftblase über dem Boden schier kaputtlachen.

Eigentlich wollte ich möglichst früh los, um bei der „Wienhäuser-Mülenkanal-Rundtour“, die ich bei gpsies.com gefunden hatte, nicht zu sehr in der Sonne zu braten. Aber mit etwas trödeln hier und etwas trödeln da war es bald 10:00 Uhr und Tina & Carsten kamen — so früh hatten wir gar nicht mit ihnen gerechnet.

Ich schaute ihnen noch kurz beim Zeltaufbau zu, dann startete ich meine Tour. Die Strömung unterstützte die Fahrt nur mäßig (vielleicht 1 km/h Strömungsgeschwindigkeit), für einen Oker-verwöhnten Paddler wie mich ist die Aller auch in diesem Bereich landschaftlich eher langweilig. Bald erreichte ich das erste Wehr beim Kanu-Club Flotwedel. Dort herrschte schon mächtig „Vatertagsstimmung“ mit angetrunkenen Kanuten – unschön. Ich peilte kurz die Lage am Wehr, fand den Abfall oben am Sohlabsturz ganz eindrucksvoll, entschied mich trotzdem zu fahren statt zu umtragen. Dabei stellte ich mich an als wäre das meine erste Bootsgassenfahrt, ditschte mal links und mal rechts an die Begrenzung, Boot stellte sich etwas quer — mannomann, das sah sicher unsouverän aus. Passiert ist mir zwar nichts, ich falle ja nie aus dem Boot, aber ärgerlich fand ich das trotzdem.

Von oben und unten wurde Benutzung der Bootsrampe (was ich zunächst mit Bootsgasse verwechselt hatte) empfohlen, Bootsgasse scheint den örtlichen Behörden zu gefährlich?
.

Lieber bootsrampe als Bootsgasse?

Pause zum sondieren

Bootsgasse

xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx

Bootsgasse von unten

Wehr von unten

Wehr aus der Ferne …

… mit Paddlern, die mir später noch mal begegneten

xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx

Man sieht hinter den Wehren Kilometer-lang Schaumkrönchen auf dem Wasser, was da wohl im Wasser gelöst ist, was lieber nicht drin sein sollte?

Weiterfahrt durch wenig aufregende Landschaft, ich tat mich mit Deutung der Karte schwer, da eine wesentliche Stelle der Route auf meinem Kartenausedruck von der Sucheingabe verdeckt war, so dass mir die Karte einen falschen Eindruck vermittelte — ich fuhr erst mal am Abzweig des Wienhausener Mühlenkanals vorbei. An der nächsten Brücke wurde, gerade als ich dort ankam, ein großer Canadier für das Einsetzen vorbereitet, ein Einheimischer konnte mir sagen, dass ich ein Stückchen zum Mühlenkanal-Abzweig zurück musste, was mir ein peinliches Ortsschild-Angucken ersparte. Ich wurde von allen sehr dafür bedauert, ein Stück Aller-aufwärts gegen die Strömung paddeln zu müssen, das war aber nicht allzu anstrengend.

Einstieg unterhalb des unteren Kanalwehrs – kurze Brotzeit!

Ausstieg unterhalb des unteren Kanalwehrs

Die Abfahrt des Mülenkanal ist eigentlich leicht am linken Allerufer zu finden, das Kanalufer ist von hohen Bäumen gesäumt, das  Ufer mit Holzpflöcken und Brettern befestigt. Die Gegenströmung hier war heftig, im engen Bachbett gibt es wenig Möglichkeiten zu „tricksen“. Nach wenigen hundert Metern erreichte ich ein Wehr (Umtragung!). Ab da  war die Gegenströmung wesentlich geringer, nahm aber erwartungsgemäß bis zur Aller allmählich wieder zu. Die bei gpsies.com vorgestellte Fahrt im Uhrzeigersinn hat zwar den Nachteil, dass Aller-aufwärts keine der Bootsgassen genutzt werden kann, ist insgesamt aber sicherlich deutlich weniger anstrengend.

Links abbiegen? Oder geht es geradeaus weiter?

Während der weiteren Fahrt lockten mehrere Seitenarme nach links, der Richtungspfeil zum nächsten gespeicherten Wegpunkt auf meinem Tracker zeigte auch stets in halblinke Richtung. Aber aus keinem dieser Abzweige kam eine nennenswerte Strömung, was sie als mehr oder weniger „tote“ Seitenarme entlarvte. Flussaufwärts ist es aber nicht immer auf den ersten Blick klar, in welche Richtung es weiter geht; an der Stelle auf dem Bild: hinter dem Asperr-Baumstamm geht’s weiter, man kommt rechts vorbei!

Die Mittagssonne schien inzwischen kräftig, mir wurde beim Paddeln gegen die Strömung ganz schön warm. Mir kamen ausschließlich Boote entgegen, auch eine Paddlertruppe, die mir bereits am Wehr (siehe oben) begegnet war.

Gegen Ende des Mühlenkanals sah ich links am Lütersweg viele sehr schön gelegene Häuser, bei einigen hätte ich beim gerade stattfindenden Mittagsgrillen mal nach einer Stärkungs-Bratwurst fragen können, in einem stand ein Strauch mit ganz unwirklich leuchtend-orangen Blüten.

Am oberen Wehr des Kanals stand am Uferweg ein verlassener Kajak mit wenigen zig leeren Bierflaschen darin, aus einem Radio im Boot tönte Bruce Springsteen, Titel habe ich vergessen. Beim Ausstieg unterhalb hatte ich mit den vom langen Sitzen etwas tauben Beinen versehentlich meine 2. Wasserflasche in den Kanal getreten, sie war sofort außer Reichweite, ich sprang nicht hinterher, um sie (für mich) zu retten.

Kurz nach dem Wehr die Aller, dann auch schon das nächste Wehr. Dort etliche zig stark angetrunkene grölende Bootsfahrer und Zuschauer — wieder unschön. Die Bootsgassen-Abfahrt wirkte noch etwas schneller als beim ersten Aller-Wehr, nach meiner wenig überzeugenden Vorstellung am Anfang der Fahrt und mit meinem Sonneneinstrahlungs-bedingt (Schirmmütze vergessen!) etwas bräsigen Kopf beschloss ich, das Wehr zu umtragen. Unterhalb des Wehrs Riesen-Stau, am Steg warteten sicherlich je 5 Boote auf Ausstiegs- oder Einsetzmöglichkeit, Tendenz zunehmend, dabei auch viele lange Ruderboote und große Canadier — das dauert. Da ich keine ¾ Stunde im Stau feststecken wollte beschloss ich, an einer etwa Hüft-hohen Wand am Wehr, wo ich ruhige Strömung gefunden hatte, ins Boot zu hüpfen. Die schnell wachsende Zahl von Zuschauern auf der Straßenbrücke habe ich wohl enttäuscht, ich fiel nicht in’s Wasser.

Die restlichen 2 Kilometer bis zum Zeltplatz waren schnell geschafft, nach dem Ausstieg gönnte ich mir ein schön kühles Vatertagsbierchen, und bald gab es für jeden 1-2 Imbisswürstchen vom Vortag. Hier der GPX-Track zur Rundfahrt.

Den Rest des Tages verbrachten wir mit Dösen im Schatten, Um-Die-Ecke-Denken, Abendessen-Grillen, Relegationsfußballspiellauschen, stillem Verdauen. Da mein Fleece — einzig warmes Kleidungsstück — am ersten Wehr ordentlich nass geworden war, hatte ich zu wenig warmes zum Anziehen und fror etwas.

In der stockfinsteren Nacht (auch die Campingplatz-Wegebeleuchtung wird irgendwann abgeschaltet) sah ich einen phantastischen Sternhimmel.

 


<- Voriger Campingtag                                                                                          Nächster Campingtag->