Gestern endlich mal wieder bei Mundraub-Tour mitgefahren, waren mehrfach schon ausgebucht, als ich endlich dran dachte.
War ein recht großer Trupp 14 – 15 Räder? Für mich große Pleite, hatte mir morgens „Apfelpflücker“ gekauft, an alten Schrubberstiel gesteckt, ans Fahrrad geschnallt, am Kolleg (Wolfenbüttler Straße nach hinten geschaut, verloren! Ich war ja schon öfters dabei, kenne manches schon, sehe und höre aber auch immer wieder neues: erstmals bewusst „männliche“ Hopfenpflanze gesehen, Samenkörner des Indischen Springkrauts gegessen (duftet auch weithin wahrnehmbar), … Viele Pflanzen waren in schlechtem Zustand, (nicht nur) Mahonien, die wir sahen, mit heftigen Trockenheitsschäden; Beeren total verschrumpelt. Ich schnitt viel Abfelscheibchen-Kostproben; waren dieses mal fast alle recht lecker.
Wir lösten eine Sprachrätsel: Eine Mitradlerin kante — wie ich — das Wort „Apfelkitsche“ für das Kerngehäuse. Sie fragte mich, wo ich herkäme. „Northeim / Braunschweig“. Hm. Sie aus Wuppertal. Ah-Ha! Mein Vater verbrachte da Kindheit/Jugend, ich hatte diverse Onkel und Tanten dort, waren früher öfters in der Gegend, daher …
Kornelkirschen
Ein Kornelkirschen-Strauch, den ich von früher schon kannte, hing rappelvoll. Auf ausgebreitete Zeitungen schüttelten wir vorsichtig reife Früchte ab. Das ist die einfache halbwegs sichere Methode, um das kurze Erntezeitfenster halbwegs sicher zu treffen. Kurz vor dem Abfallen schmecken die Früchte noch unreif, reif fallen sie ‚runter, vergammeln dann schnell auf dem Boden.
Birnen hingen zu hoch, auch für den 3m – Pflücker. Haselnuss bekam ich mit dem Opinel-Taschenmesser nicht geöffnet. Ein Eichhörnchen beobachtete unser Tun misstrauisch.
Unsere „Dozentin“ fragte mich nach Apfelbeeren in der Weststadt, hatte keine rechte Erinnerung, dabei hatte ich sie gerade erst in den Fingern gehalten.
Bei den Quitten an der Oker, die auch viel schlechter als letzten Herbst aussahen, hatten irgendwelche Schlauberger schon (brutal) geerntet, obwohl die bei weitem noch nicht reif waren. Und noch viel mehr gesehen.
Nach der Tour noch vom Kolleg die Hinfahrt rückwärts „abgespult“, verlorenen Apfelpflücker suchen. Auf 2 achtlos weggeworfene Einwegtrinkbecher, deren Strohhalme silbrig in der Abendsonne blinkten, ˊreingefallen. Fand ihn schließlich, war 5m hinter der Fahrradkeller-Rampe abgefallen 😥. Muss die Befestigungslösung sorgfältig durchdenken.
Der verlorene Apfelpflücker, Rampen-Geländer zu unserem Fahrradkeller im Hintergrund
Abends noch einen Hopfentee probiert. Die Rezepte aus dem Internet sind zumeist schlecht zu gebrauchen, 1 Teelöffel – gestrichen, gehäuft sonstetwas? 0,5g – Trocken oder frisch? Also 1 Hopfenzapfen auf 1 Tasse 12 Minuten ziehen lassen schmeckt nach recht wenig. Muss noch mal nachfragen. Hörte bei der Rezeptsuche erstmals von der Hopfenpflückerkrankheit.
War toll, ich bin nächstes Mal wieder dabei!