RainerSeiner

Privates von Rainer B.

Paddeltour auf der Rhume von Elvershausen nach Northeim

2 Kommentare

Sonntag, 05.06.2016

Ulrike bot mir an, mich samt Twist am Sonntag zur Einsetzstelle zu bringen und ersparte mir so ein Bachelor-Fernstudium in VSN-ÖPNV 😉
Nee, wäre gar nicht soo kompliziet gewesen: gut  1 Stunde ab Lortzingstraße mit Bus incl. Fußweg. gegen 9:15 kamen wir los!

Am Einstieg

Am Einstieg

Die ursprüngliche Idee, an der Brücke der K409 über die Rhume einzusteigen ließ sich nicht verwirklichen, bis ca. 10m hinter der Brücke ragten viele dicke Felsen im Flussbett aus dem Wasser, kein Durchkommen.

Und noch ein ganzes Stück weiter sah das Wasser sehr — vermutlich zu — flach aus. Vom Wehr  floss die Rhume nur als spärliches Rinnsal den Hang herab, fast alles ging zum Wasserkraftwerk am Ende des Mühlengrabens. Der Pegelstand in Elvershausen für Sonntag war 83 cm bei einem Mittel von 116 cm, also recht wenig. Jedenfalls keine Möglichkeit, dort in das Boot zu kommen, ohne ein Stück mit dem Boot an der Leine durchs Wasser zu waten  —  und für mich hört der Spaß am Wassersport auf, wenn ich dabei mit Wasser in Berührung komme 😉

Also weiter suchen; hinterher erfuhr ich, dass eine Freundin meiner Schwester dort von einem Bootsverleih schon mal eingesetzt wurde, ich hake noch mal nach. Hinter dem Wasserkraftwerk am Ende des Mühlengrabens war kein öffentlicher Zugang, über das Grundstück wäre ein guter Einstieg erreichbar, aber ob die das möchten (4paddlers empfiehlt „links umtragen“)? Schließlich stieg ich etwa hier ein, genaue Position siehe Track. Rechts an einer Garage- Schuppen-Kombination geht ein (wohl auch auf Privatgrund gelegener) Trampelpfad an’s Wasser, an dem ich gut einsteigen konnte. Leider 20m weiter dann schon wieder dicke Brocken im Wasser, kein Durchkommen! Bachgrund war barfuß schmerzhaft, auf herausguckenden Felsen war es glitschig, und dahinter auch keine hinreichend flache Stelle, um bequem wieder ins Boot zu kommen, ging dann aber doch. Bis zur Einmündung des Mühlengrabens sah ich aber auch keine bessere Einstiegsstelle, muss man also wohl durch!

Von der Mühlengraben-Einmündung an machte es Spaß. Die Landschaft ist schön bis malerisch, sehr hohe Bäume, teilweise auf hohen Böschungen wachsend, gelegentlicher Ausblick auf Berge in der Nähe, und bis auf einen Angler keine Menschenseele. Sie Strömung schiebt einen mal flott voran (GPS: über 10 km/h bei minimalem Mitpaddeln), schon wird man für ein kurzes Stück abrupt gebremst. Im Schnitt schob die Strömung mit 3 … 4 km/h, anfangs etwas mehr, später etwas weniger. Die anfangs zahlreichen Stromschnellen sind harmlos,  ich bin mangels besserer Informationen einfach immer mitten durch. Allerdings schrapelte ich wegen des niedrigen Wasserstands öfters über den Flussgrund, und es gibt auch ein paar tückische Felsen, die man erst spät sieht, da sie eher wie eine ruhig stehende Welle aussehen. Für auch nur halbwegs geübte Fahrer aber insgesamt kein Problem.

Ausstieg?!

Ausstieg?!

So kam ich gemütlich paddelnd zügig voran, sah noch einige Spiel- und Abenteuer-Plätze meiner späten Kindheit bis frühen Jugend. Dann erreichte ich nach Vorbeifahrt an 3 Abflüssen nach rechts wie dem Rhume-Seitenkanal in Northeim das Wehr an der Abzweigung des Rhumekanals. Das hat sich durch den Polderbau weiter unterhalb to-tal verändert! Ich fand keinen Ausstieg mit Erfolg-versprechendem Weg zur Rhume unterhalb, also am mittleren Betonpfeiler hochklettern, Boot hochziehen, über das Gelände klettern, ich war mächtig stolz auf mich. Meine Erkundung während das Boot noch schwamm hatte zwar ergeben, dass am rechten Ufer in der Baumlücke, etwa 10m vor der Wehrbrücke, doch ein ganz passabler Ausstieg für die Umtragung ist, man muss nur mit etwas Karacho in die ganz schwach sichtbar Lücke im Schilf fahren, dann sieht man die Mini-Bucht mit Trampelpfad hoch zum Feldweg, von dem aus dann vielleicht 20m hinter der Brücke ein weiterer Trampelpfad zu einem günstigen Einstieg führt. Ich hatte aber keine Lust, noch mal in das Boot zu steigen, zum Ausstieg zu paddeln, wieder aussteigen, …; also habe ich das Boot einfach über das Brücken-Geländer ‚rausgezogen, mit einem 17-Fuß-Canadier hätte ich wohl anders entschieden.

Auf der gesamten Fahrt begegnete ich keinem einzigen anderen Boot, und der Bootsverleih hatte geschlossen (öffnet erst um 14:00 Uhr).

Unterhalb des Wehrs wird die Landschaft bald offen und in Flussnähe eher langweilig – Polderfläche halt. Die kleine Insel umfährt man bei niedrigem Wasserstand wohl am besten rechts, nah am rechten Ufer. Die Einmündung des Rhumekanals ist nur ein kleines Rinnsal durch ein Rohr, hätte ich fast übersehen. Ein paar hundert Meter vor dem geplanten Ausstieg an der Holzbrücke am Bunkelskamp  sah ich rechts ein Grundstück mit auffällig vielen Deutschlandflaggen. Links hinter der Brücke hätte ich mit Karacho das flache Ufer hinauf fahren und dann aussteigen können, ich wollte mit das Boot aber nicht einsauen. Also stieg ich auf den Balken nahe des linken Ufers, zog das Boot ‚raus und warf es auf’s Gras hinter der Holzbalken-Strebenkonstruktion, ging prima! Mit einem 17-fuß-Canadier … 😉

Möglicher späterer Ausstieg

Möglicher späterer Ausstieg

Während ich das Boot trocknen ließ wäre meine Schwester, die mich freundlicher Weise abholte, fast noch mit der Polizei in Konflikt geraten, da sie bei der Suche nach mir am falschen Ort etwas flussabwärts (ich hatte die Straße „Brunkelskamp“ gemeint, sie den gleichnamigen Spielplatz verstanden) ein paar Augenblicke zu lang einen Weg blockiert hatte; scheint aber glimpflich ausgegangen zu sein. Einen „Aussteiger“ in dem Bereich zu finden ist von der Einbecker Landstraße aus tatsächlich gar nicht so einfach, da man den Fluss wegen des Polder-Deiches nicht sieht. Sie fand mich dann aber doch, als ich gerade das Boot im Packsack verstaute, und so kam ich dann noch komfortabel wieder fort. Eine weitere Ausstiegsmöglichkeit wäre hier gewesen, im Fehlerfall aber so nah am der Solegleitung etwas kritisch.

Empfehlenswerte Mini-Tour, hätte ich mehr Zeit gehabt wäre ich noch bis zur Brücke Hollenstedt gefahren, ab dort ist dann ganzjähriges Befahrverbot.

Track zur Paddeltour



Weitere Touren-Tipps:

soulboater: Die Rhume – Paddelstrecke von Lindau nach Northeim
4-paddlers: Paddeln auf der Rhume / Gieboldehausen – Northeim
Faltboot-Wiki
Kettler-Verlag: Rund um Lahn, Fulda, Werra, Weser, Leine

Autor: rrbd

Freelancer, Engineer, Camper, Canoeist,

2 Kommentare zu “Paddeltour auf der Rhume von Elvershausen nach Northeim

  1. Servus Rainer, die Bilder sehen ja vielversprechend aus – Natur pur 🙂 Weißt du noch, wie lange die Fahrt von Elvershausen nach Northeim ungefähr gedauert hat? Viele Grüße, Sascha

    Like

  2. Hallo, nein, ich kann mich leider nicht mehr erinnern. Die meiste Zeit paddelt man ja auf einfacher Strecke mit leichter Strömungsunterstützung, da brauche ich selbst mit dem lahmen Twist kaum mehr als 2 Stunden reine Fahrzeit für die gut 8 km Strecke. Aber Sightseeing, ‚herumgeturne am Wehr werden sicherlich mindestens 1 Stunde extra gekostet haben.

    Like

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..